Über 200 Termine und 38.000 km für die Krone - und 30 Schwestern am Ende der Weinprinzessinnen-Zeit meines Paparazzi-Papa.
Ich durfte in den vergangenen zwei Jahren Güntersleben und seine Winzer repräsentieren und habe dabei viel erlebt und gelernt. Wenn ich konnte, habe ich keinen Termin ausgelassen und bin weit über die Grenzen unseres wunderschönen Weinortes hinaus unterwegs gewesen.
In meiner Amtszeit habe ich über 200 Termine wahrgenommen, das sind im Schnitt 2,1 Veranstaltungen pro Woche.
Studienbedingt
– Verpackungstechnik auf deutsch und chinesisch gibt es nämlich in Würzburg
leider noch nicht – bin ich dafür oft zwischen Würzburg und Stuttgart hin- und
hergependelt. Allein auf dieser Strecke habe ich mehr als 120 Bahnfahrten zurückgelegt,
dazu kommen noch einige Autofahrten. Man kann sichs ja ungefähr ausrechnen – es
hätte sich für die Deutsche Bahn schon fast gelohnt, einen eigenen Zug für mich
einzusetzen.
Insgesamt
habe ich 38.000 km mit PKW und Bahn für die Amtseinsätze zurückgelegt – das
entspricht fast einer Erdumrundung. Wenn man da noch die 2000 km für
Papas Rückfahrten vom Bahnhof nach Hause dazurechnet, sind wir gemeinsam um die
Welt gereist.
Fast genauso viel wie an Kilometern war ich auch in Minuten unterwegs: 37.530 Minuten, errechnet mit google maps, also ohne Staus, war ich auf Straßen und Schienen unterwegs. Das sind fast 630 Stunden – das heißt, ich habe in den letzten zwei Jahren 26 Tage, also 13 Tage pro Jahr im Auto, in der Bahn, S-Bahn oder im Bus verbracht, 260 Stunden davon in der Bahn. Für Geschäftsreisende vielleicht Alltag – aber ich studiere ja auch noch. Nebenbei.
Mein Paparazzi-Papa
hat zudem noch weit über 4500 Bilder geschossen, weswegen meine Bildershow leider an die 9 Stunden hätte dauern müssen.


Das alles wäre nicht möglich gewesen, hätte ich nicht so einen starken Rückhalt, insbesondere vonseiten meiner Familie gehabt.
Vielen Dank, liebe Irene, lieber Markus mit Milena, Jannik, Linus und Nuka.
Für das Auto, wenn es mal wieder schnell gehen musste oder Termine anders nicht erreichbar waren, vor allem weil ich mehrere hintereinander hatte. Aber auch für die vielen aufmunternden und lästernden Worte, für euren Witz und liebevollen Spott und eure Warmherzigkeit, für Trubel und Ablenkung wenn ich sie nötig hatte, Respekt und Anerkennung, ehrliche Freude und Aufmunterung, abertausende von Kaffees und, und, und. Uuuuuund... ich freue mich auf mein Patenkind :-)
Vielen Dank, Kai.
Du hast es tapfer geschluckt, dass ich ständig unterwegs und meistens nur auf
der Durchreise war. Du hast mich bestärkt und aufgemuntert und du hast mir
gezeigt, dass du stolz auf mich bist, auch wenn es dir eigentlich gar nicht
gefällt, dass du wirklich oft auf mich verzichten musstest. Und noch schlimmer
– selbst am Ende meiner Amtszeit als Weinprinzessin ist ja keine Besserung in
Sicht, wo ich doch gleich ganz weg bin.
Vielen Dank, Mama.
Vielen Dank, für all die Mühe und Arbeit, die du auf dich
genommen hast. Auf dich konnte ich mich verlassen, in jedweder Frage. Du hast
im Hintergrund organisiert und vorbereitet, insbesondere wenn bei uns im Ort
mal was war. Ob bei den beiden Krönungsfeiern oder beim
Höfefest, bei den Weinfesten und bei der Weinwanderung hast du dich um die
Versorgung von Gästen gekümmert. Du bist sogar neben all den anderen
Verpflichtungen, die du beruflich, ehrenamtlich und privat hast, in die
Vorstandschaft des Weinbauvereins eingetreten um für mich bei den Sitzungen zu
sein, wenn ich gerade in Stuttgart bin. Du hast mich beraten, wenn ich unsicher
war, du hast meine Reden gnadenlos verbessert, zumindest, wenn ich rechtzeitig etwas
geschrieben habe. Aber auch wenn mir mal nichts einfallen wollte, hast du mir
Ratschläge und Impulse gegeben. Wenn ich nicht mehr wusste, wo hinten und vorne
ist und ob ich überhaupt noch alles rechtzeitig schaffe, hast du mich in den
Arm genommen und gefragt wo du mir noch helfen kannst.
Vielen Dank, Papa.
Vielen Dank, für all die Mühe und Arbeit, die du mir bereitet hast und für all die
Probleme und Schwierigkeiten die du gelöst hast. All die Mühe und Arbeit,
die ich beim Bilder sortieren hatte. Denn wenn du nicht bei jedem Termin deine
Kamera dabei gehabt und so viele Bilder gemacht hättest, dann hätte ich für
meine Abschiedsfeier auch keine Auswahl gehabt. Danke dir dafür, dass du mich als
königlicher Maler, Hofkutscher und Schatzmeister bei fast jedem Termin
begleitet hast. Du bist in den 2 Jahren als Papa-razzi Papa bekannt und berühmt
geworden und wenn du für all die Bilder, die du geschossen und verteilt hast,
Geld verlangt hättest, dann wärst du jetzt auch noch reich obendrein.
Danke, dass du auf deine Frau gehört hast, die mir (noch vor
meiner Weinprinzessinnen-Zeit) versprochen hat, dass du mich vom Bahnhof
abholst, immer wenn ich mal nach Hause komme. Ich glaube, sie wusste nicht
wovon sie sprach. Die höchste Anna-Kutschier-Pendelfrequenz hast du wohl
Mitte Januar erreicht, wo du mich wegen Visumsantrag, Arztterminen und
Weinprinzessinnenterminen täglich zwischen Güntersleben und Würzburg hin- und
hergefahren hast.
Auch wenn deine Weinprinzessinnen-Zeit jetzt vorbei ist, bin ich mir sicher, dass du weiterhin von deinen 30 Töchtern informiert wirst, wo du die ganzen liebgewonnenen Menschen, die du die letzten zwei Jahre kennengelernt hast, wiedertreffen kannst.
Heute waren wir gemeinsam im Kino - ganz Güntersleben wusste ja schon, dass wir heute im Kino sein würden um den neuen Dadord Würzburch anzusehen - die letzte gemeinsame "Veranstaltung", bevor ich abreise. Aber ich habe auch etwas dauerhafteres als einen Termin für euch in petto. Erinnerungen, festgehalten in Bildern: Dieses fröhliche Wanderbuch.
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